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Neue OZ: Kommentar zu Palästina

Osnabrück (ots)

Neue Ideen zulassen

Es ist im Grunde nicht mehr als ein symbolischer Akt: Palästinenser innerhalb und außerhalb Israels wollen mit dem "Tag des Bodens" auf eine Ungerechtigkeit aufmerksam machen, die inzwischen fast so selbstverständlich geworden ist, dass sie gerne in Vergessenheit gerät. Israel schafft mit dem Siedlungsbau vollendete Tatsachen auf einem Gebiet, das laut Zwei-Staaten-Lösung einmal einen Staat Palästina bilden soll.

Die Organisatoren haben zu friedlichen Protesten aufgerufen. Dass trotzdem Steine und Gewehrkugeln fliegen, verwundert nicht in einer Gesellschaft, die seit Jahrzehnten nichts anderes kennt als die Sprache der Gewalt. Der Friedensprozess im Nahen Osten stockt seit Monaten. Daher ist es an der Zeit, ganz neue Ideen zuzulassen, wie die des palästinensischen Philosophen Sari Nusseibeh, Präsident der arabischen Al-Quds-Universität in Jerusalem: Er äußerte jüngst den umstrittenen Gedanken, die Palästinenser sollten von den Bemühungen ablassen, einen eigenen Staat zu errichten, auf welchem Gebiet auch? Stattdessen sollte Israel ihnen die vollständigen Bürgerrechte verleihen, damit sich die Lebenswirklichkeit der Palästinenser verbessere.

Ja, es mag ungewöhnlich klingen, gilt doch die Zwei-Staaten-Lösung seit Jahren als Nonplusultra. Doch skandalöse Zustände, und die schafft der Siedlungsbau, fordern unerhörte Ideen. Die Beteiligten sollten sich ihnen stellen.

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