Neue OZ: Kommentar zu Solarbranche
Osnabrück (ots)
Deutsche Solarbranche vor dem Ende
Es wird finster in Bitterfeld. Heute will Q-Cells Konkurs anmelden. Damit steht nicht nur der vierte große deutsche Solarhersteller vor der Pleite. Hier kommt eine ganze Branche vor den Insolvenzrichter. Einer der größten Subventionsskandale der deutschen Geschichte erreicht somit einen traurigen Höhepunkt.
Besonders bitter: Tausende Beschäftigte und ihre Familien müssen die Folgen einer katastrophalen Staatsförderung ausbaden. Auch Kleinanleger haben den großen Politiker-Verheißungen vertraut, wonach Deutschland Weltmarktführer bei Solarzellen werde. Q-Cells-Aktien waren vor wenigen Jahren mal mehr als 70 Euro wert. Jetzt ist der Kurs des einstigen Börsenstars ins Bodenlose gefallen.
Dieses Desaster war absehbar und hat mit der Kürzung der staatlichen Solarförderung nichts zu tun. Wie die Regierung die Einspeisevergütung gekappt hat, war zwar falsch und ärgerlich, da dies zu plötzlich erfolgte. So wurden über Nacht Investitionen für Flächenanlagen teils unrentabel. Das lässt das Vertrauen in die ausgerufene Energiewende schwinden. Doch deutschen Solarkonzernen droht das Aus, weil sie auf dem Weltmarkt nicht bestehen.
Die hiesigen Stromkunden und Steuerzahler haben indirekt den Aufbau einer ohnehin staatlich geförderten chinesischen Solarbranche unterstützt. Mithalten können in diesem ruinösen Preiskampf derzeit nur noch japanische und US-amerikanische Konzerne. Ohne echte Innovationen und Schutzmaßnahmen vor Chinas teils wettbewerbswidrigen Dumpingmaßnahmen haben die deutschen Modulhersteller keine Chance.
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