Neue OZ: Kommentar zu Verbraucher
Tankstellen
Benzin
Osnabrück (ots)
Kaum Spielraum
Eigentlich müssten sich freie Tankstellen und Tankstellenketten einen Konkurrenzkampf um die niedrigsten Benzinpreise liefern. Doch weil sie den Sprit teuer von den marktbeherrschenden Mineralölkonzernen einkaufen müssen, bleibt beiden nur der Wettbewerb um die beste Bockwurst, den günstigsten Kaffee oder die frischesten Schokobrötchen.
Die Marktanalyse der Ratingagentur Scope macht deutlich, dass Verbraucher auch in Zukunft nicht damit rechnen können, an freien Tankstellen viel günstiger zu tanken als bei Ketten. Und daran dürfte sich selbst dann nichts ändern, wenn die Politik in die Preisbildung an den Tankstellen eingreifen würde. Tankstellenbetreiber könnte man zwar zwingen, zu bestimmten Zeiten Preise anzupassen. Doch letztlich müssten sie dann ebenfalls ihre Einkaufskosten für Kraftstoff an ihre Kunden weitergeben. Für die Verbraucher bleibt nur eine bittere Erkenntnis: Kraftstoff ist teuer, und er wird es wohl bleiben. Denn die Politik scheint nicht in der Lage zu sein, gegen die Marktmacht der Ölmultis vorgehen zu können.
Eine Senkung der Mineralölsteuer oder eine Erhöhung der Pendlerpauschale würde Autofahrer zwar entlasten, jedoch die Staatsschulden in die Höhe treiben. Zudem könnten die Entlastungen verpuffen, wenn die weltweite Nachfrage nach Sprit weiter anzieht. Wer den Geldbeutel schonen möchte, kann daher nur eines tun: Sprit sparen.
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