Neue OZ: Kommentar zu Nordkorea
Osnabrück (ots)
Gefährliche Dynastie
Der Diktator ist tot; es lebe die Tyrannei. Zum 100. Geburtstag des verstorbenen Staatsgründers Kim Il-Sung setzt dessen Enkel fort, wofür das stalinistische Regime Nordkoreas seit den Jahrzehnten der Kim-Dynastie steht: Es kerkert die eigene Bevölkerung ein, lässt sie hungern, bedroht den Weltfrieden und schert sich einen Dreck um die Resolutionen des UN-Sicherheitsrates. Der angekündigte Test einer Interkontinentalrakete bedeutet einen weiteren Bruch des Völkerrechts, und ist ein diplomatischer Affront sondergleichen, da weitere Verhandlungsrunden mit den USA geplant waren.
Immerhin versuchen die Schutzmächte China und Russland diesmal nicht, den Machthabern in Pjöngjang einen Persilschein auszustellen. Dafür ist das Verbot von Raketentests in der UN-Resolution 1874 auch zu eindeutig. Moskau und Peking müssen jedoch endlich stärker der Gefahr atomar aufrüstender Diktaturen begegnen. Es darf nicht im Interesse der Großmächte liegen, dass der Atomwaffensperrvertrag ignoriert wird und die Welt einem neuen Wettrüsten entgegensieht. Das wäre brandgefährlich, weil nicht zuletzt die Stalinisten in Pjöngjang unberechenbar sind. Das gilt auch für die Ajatollahs im Iran, die seit Jahren UN-Resolutionen brechen. Russland und China müssen mit den USA eine Allianz eingehen, um die Fanatiker zu stoppen.
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