Neue OZ: Kommentar zu Verkehr
Führerschein
Osnabrück (ots)
Staatssekretär auf Geisterfahrt
Jugendliche auf dem Land dürfen sich freuen: Die CDU erkennt deren stark eingeschränkte Mobilität als alltägliches Problem und will dies zum Anliegen ihrer Politik erklären. Jedoch führt der Lösungsvorschlag von Staatssekretär Peter Bleser nicht zum Ziel, sondern würde als Geisterfahrt enden: Der Verbraucherschutzpolitiker trommelt dafür, den Führerschein mit 16 Jahren einzuführen und für diese blutjungen Anfänger ein Tempolimit von 80 vorzuschreiben. Sehr gut, dass Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer diese Idee kategorisch ablehnt.
Wie kann man in Zeiten steigender Zahlen von Verkehrstoten einen solchen Ansatz verfolgen? Es sollte bekannt sein, dass junge Leute erstens eine Risikogruppe bei Unfällen bilden. Zweitens sind Landstraßen mit engen Kurven, steilen Böschungen und rücksichtslosen Rasern oft viel gefährlicher als innerstädtische Routen und Autobahnen. Und wie soll die Einhaltung der geforderten 80 Kilometer pro Stunde kontrolliert werden? Die Polizei ist chronisch unterbesetzt.
Ramsauer lobt indes das begleitete Fahren mit 17 zu Recht als gelungene Regelung. Sie muss sich bewähren. Die CDU sollte nicht den zweiten Schritt vor dem ersten tun. Das Fahren mit erwachsenen Beifahrern kann in der Zukunft auf 16 Jahre vorgezogen werden. Parallel dazu sollten Kommunen und Unternehmen in ländlichen Regionen die Versorgung mit Bussen und Bahnen ausbauen. Der Bedarf ist unübersehbar.
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