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Neue OZ: Kommentar zu Entwurf der neuen außenpolitischen Leitlinien

Osnabrück (ots)

Die neue Sicht ist richtig

Missionarische Ambitionen rücken mit dem Entwurf der neuen außenpolitischen Leitlinien in den Hintergrund. Das ist kein Fehler: Häufig sind sie ohnehin vorgeschoben. Zudem wird regelmäßig anhand undurchschaubarer Kriterien mit zweierlei Maß gemessen. Setzt sich das Konzept durch, bedeutet es also mehr Ehrlichkeit. Ferner ist es eine schwarz-gelbe Verbeugung vor Gerhard Schröder und seiner Weigerung, sich in den Irak-Krieg hineinziehen zu lassen.

Die neuen Leitlinien stehen zugleich für mehr Respekt vor anderen Kulturen. Ohne lokalen Willen kein dauerhafter Wandel: Eine solche Wahrheit lässt sich, wie viele Versuche seit den frühen Zeiten des Kolonialismus gelehrt haben, auch durch Hunderte Milliarden Euro nicht aushebeln. Stattdessen hat sich umgekehrt beim Fall des Eisernen Vorhangs wie auch aktuell in Nordafrika gezeigt, dass Fortschritt ganz ohne Eingriffe, ausländisches Geld und tote Soldaten der Bundeswehr gelingen kann.

Wichtig ist eine solche pragmatische Sicht übrigens nicht nur mit Blick aufs Militärische. Auch wirtschaftliche Zusammenarbeit sollte unbefangener betrachtet werden. Sie sorgt für Wohlstand vor Ort und bewirkt damit mehr als moralische Empörung. Ähnliches gilt für kritisierte Veranstaltungen wie an diesem Wochenende in Bahrain. Sonnen wollte sich der dortige Despot im glitzernden Licht des Formel-1-Rennens. Gestanden hat er im Schatten der Proteste gegen sein Unrechtsregime.

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