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Neue OZ: Kommentar zu Facebook

Osnabrück (ots)

Verhökerte Visionen

Was ist ein Nutzer wert? Am Beispiel Facebook lässt sich das derzeit recht einfach überschlagen: Einem geschätzten Unternehmenswert von 100 Milliarden Dollar stehen rund 900 Millionen User gegenüber. Macht gut 110 Dollar pro Nutzer. Das ist der aktuelle Wert des Users - oder genauer: seiner Daten - bei Facebook. Und Mark Zuckerberg hat wenig Hemmungen, daraus Kapital zu schlagen.

Natürlich: Zuckerberg beschwört weiter seine Vision von einer vernetzten Welt, will, Börsengang hin oder her, weiter seine "soziale Mission" erfüllen. Und ja, Zuckerberg wird auch nach dem Börsengang der mächtigste Mann bei Facebook sein. Nur: Die Besitzer der anderen 43 Prozent dürften mehrheitlich nicht an Visionen interessiert sein, sondern wollen Dividenden. Hohe Dividenden.

Schließlich hat die seit Mitte der 80er-Jahre um sich greifende Idee des Shareholder-Value Unternehmen darauf verpflichtet, im Sinne der Anteilseigner zu handeln. Für Visionen, auch die von Zuckerberg, bleibt da wenig Platz.

Mark Zuckerberg hat nicht nur Teile von Facebook, sondern auch die Idee dahinter verkauft. Wäre es ihm um seine Visionen gegangen, hätte er Facebook nicht an die Börse bringen dürfen. Facebook wäre für die gleich mitverhökerten User dann glaubhafter geblieben.

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