Neue OZ: Kommentar zu Griechenland
Wahlen
Osnabrück (ots)
Kompromisse sind nötig
Europa hat die Griechen schon ein ums andere Mal vor dem Wirtschaftskollaps gerettet. Doch seit der Wahl stehen die Hellenen vor dem Polit-Bankrott. Die Wähler haben den von der EU initiierten Sparkurs abgestraft und ihre Stimmen Faschisten und Kommunisten gegeben. Sehr zerbrechlich wäre eine Koalition der bürgerlichen Parteien, die für ihre Ausgabenkürzungen brutal abgestraft wurden. Noch steht in den Sternen, wie eine wirklich stabile Regierung aussehen soll. Nur eines ist bereits klar: Die Parteien müssen Kompromisse mit der EU eingehen.
Die Volksparteien Nea Dimokratia und PASOK haben das Land in einem System aus Vetternwirtschaft und Korruption über Jahrzehnte ausgenommen. Deshalb ist es verständlich, dass die Wähler eine Revolution angezettelt haben. Es hilft aber nichts: Ihre Vertreter müssen sich im Umgang mit den Geldgebern in leisen Tönen üben. Denn blieben die EU-Finanzspritzen aus, stünde der ökonomische Kollaps nun doch unmittelbar bevor.
Zwar lehnen die Griechen weiteres Sparen ab, im Euro bleiben wollen sie aber trotzdem. Dabei ist das Zweite ohne das Erste unmöglich. Gleichzeitig müssen aber Kanzlerin Angela Merkel und die EU ihre Politik ebenfalls nachjustieren. Das Wahlergebnis ist auch ein Rückschlag für die Bemühung um die Rettung der Gemeinschaftswährung. Europa muss mehr Wert auf das dringend benötigte Wachstum legen.
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