Neue OZ: Kommentar zu Europa
Finanzen
Osnabrück (ots)
Notfalls ohne Athen
Die griechische Tragödie nimmt ihren bösen Lauf. Dem wirtschaftlichen Niedergang folgt ein politischer. Athen erscheint im Moment unregierbar. So haben es die Wähler entschieden. Jetzt müssen die Griechen aber auch mit den Konsequenzen leben.
Sprich: Sollte das Land nicht in der Lage sein, eine stabile, verlässliche und die EU-Verpflichtungen einhaltende Regierung zu finden, verliert Griechenland den Anspruch auf die Solidarität des übrigen Europas. Es wäre unverantwortbar, weitere Milliardenbeträge in das Euro-Krisen-Land zu pumpen, wenn Athen einen eklatanten Vertragsbruch beginge. Sicherlich: Ein Austritt Griechenlands aus dem Euro wäre eine fatale Nachricht, die für Turbulenzen an den Finanzmärkten sorgen würde. Doch Europa könnte den politisch schmerzlichen Verlust verkraften, ohne die Existenz der Gemeinschaftswährung insgesamt zu gefährden.
In diesem kritischen Moment kommt es auf eine starke Achse zwischen Berlin und Paris an. Kanzlerin Merkel und Hollande, der neue Mann im Elysée-Palast, dürfen keine Zeit mit politischem Geplänkel verlieren. Hollande muss klarstellen, dass er den beschlossenen Fiskalpakt akzeptiert. Wirtschaftsimpulse kann es geben, aber nicht mehr auf Pump.
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