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Neue OZ: Kommentar zu Hochschulen
Statistik

Osnabrück (ots)

Zu viel verlangt

Wer kennt nicht das Vorurteil vom faulen Studenten? Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes scheinen es zu belegen. Weit weniger als 50 Prozent der Studierenden schließen ihre Hochschulausbildung innerhalb der Regelstudienzeit ab. Doch aus zwei Gründen stimmt das alte Vorurteil nicht mehr.

Erstens: An deutschen Unis herrscht eine Zweiklassengesellschaft. Neben den neuen Studiengängen sind immer noch Altstudenten in den Hörsälen zu finden, die unter geringerem Zeitdruck studieren und so die Erhebung verfälschen. Zweitens: Bei der heranwachsenden Akademikergeneration handelt es sich um Hochleistungsstudenten, die mit überfrachteten Lehrplänen durch das Studium gepeitscht werden. Nicht umsonst steigt seit der Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge die Zahl der jungen Menschen, die unter Erschöpfungssymptomen leiden.

Der Druck ist immens, schließlich fordern von der Politik über die Hochschulen bis zu den späteren Arbeitgebern alle, dass der Student von heute möglichst schnell möglichst gut ausgebildet sein soll. Das ist der gesellschaftliche Konsens, bei dem die Studenten kein Mitspracherecht genießen. Für Widerspruch bleibt keine Zeit, genauso wenig wie zum Geldverdienen. Wer die Regelstudienzeit überschreitet, dem entzieht Vater Staat im Zweifelsfall auch noch das BAföG. Und ohne Geld kein Studium. So sieht es aus, das Studentenleben von heute.

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