Neue OZ: Kommentar zu USA
Raumfahrt
Osnabrück (ots)
Tägliches Geschäft
Alle sind sich einig: Der Start der privaten Dragon-Kapsel zur Internationalen Raumstation ist eine besondere Wegmarke. Doch warum eigentlich? Bei der Einordnung hilft ein Blick in die Geschichte: Die großen Entdeckerfahrten vor vielen Hundert Jahren waren in gewisser Weise staatlich finanzierte Projekte. Ohne das Geld der Monarchen wären Magellan oder Columbus nie in See gestochen und hätten nie unbekannte Länder entdeckt. Nach dieser Pionierphase waren es private Unternehmungen, die den Gütertransport nach Übersee regelten. Das Tagesgeschäft sozusagen.
So ist es auch mit der Raumfahrt: Ohne Steuermilliarden hätte Astronaut Neil Armstrong nie einen Fuß auf den Mond gesetzt. Die Internationale Raumstation würde nicht über unseren Köpfen durchs All schweben. Der Schritt hin zum privatwirtschaftlichen Betrieb der Versorgungsflüge ist sinnvoll. Auch das ist bei dem heutigen Stand der Technik mittlerweile nicht mehr als Tagesgeschäft. Aus dem sollten sich staatliche Raumfahrtorganisationen heraushalten und neue Ziele ins Auge fassen, die die Privatwirtschaft nicht finanzieren kann: die Landung auf einem Asteroiden oder gar auf dem Mars. Das klingt zwar nach wie vor unrealistisch. Aber das waren Transatlantikfahrten oder Flüge ins All vor langer Zeit auch noch, bevor sie Tagesgeschäft wurden.
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