Neue OZ: Kommentar zu Literatur
Griechenland
Günter Grass
Osnabrück (ots)
Doppelschlag
Diesmal bekommt Günter Grass Aufmerksamkeit nur mehr über Bande. Sein Griechenland-Gedicht ist kein Thema, sondern der Umstand, dass ein Spaßvogel in die Welt setzte, das Werk stamme aus der Redaktion der "Titanic".
Der findige Volker Weidermann nutzt den Ruf der Satire-Zeitschrift als Keimzelle herzerfrischender Respektlosigkeiten für einen Doppelschlag: Der Dichter wird genauso zur Zielscheibe des Spotts wie die "Süddeutsche Zeitung" (SZ), die nun bereits das zweite Grass-Gedicht abgedruckt hat.
Dahinter mag der Wunsch stehen, Grass und SZ mögen ihren weltverbesserischen Eifer etwas dämpfen. Vielleicht führte aber auch der Neid die Feder: darüber, dass Grass schon fast notorisch die SZ der Konkurrenz aus Frankfurt vorzieht.
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