Neue OZ: Kommentar zu Tarife
Volkswagen
Osnabrück (ots)
Die Anteile am Kuchen
Erstmals mehr als acht Millionen verkaufte Autos weltweit, dazu die Verdopplung des Gewinns auf 15,8 Milliarden Euro: 2011 war ein Rekordjahr für VW, und erste Indikatoren deuten darauf hin, dass es 2012 für die Wolfsburger Autobauer sogar noch besser läuft. Deshalb ist es nur recht und billig, wenn nun diejenigen einen größeren Anteil am Kuchen erhalten, die diese Rekorde durch kluge Kopfarbeit am Schreibtisch und vollen körperlichen Einsatz in der Montagehalle erst ermöglichen: die eigenen Mitarbeiter.
Mit den 4,3 Prozent mehr Lohn ohne Leermonat setzt VW nach der Rekordprämie von 7500 Euro für Mitarbeiter der Stammwerke ein weiteres Zeichen der Wertschätzung. Ärgerlich nur, dass dieses nicht in vollem Umfang bei allen Mitarbeitern ankommt. Denn durch Leiharbeit und in Tochtergesellschaften gibt es VW-Beschäftigte zweiter und dritter Klasse. Für oft anstrengendere Tätigkeiten werden sie schlechter bezahlt, bei Prämien nicht bedacht oder mit Kleingeld abgespeist.
Leiharbeit erzeugt sozialen Unfrieden, wenn sie nur zur Senkung von Personalkosten missbraucht wird. Wenn sie aber dem Mitarbeiter die grundsätzliche Chance eröffnet, sich bei verbesserter Auftragslage durch gute Leistungen für eine feste Stelle zu empfehlen, kann sie das richtige Instrument sein. Insofern ist die Zusage der VW-Bosse, 3000 Leiharbeiter zu übernehmen, ein erstes richtiges Zeichen. Weitere sollten angesichts der überragenden Zukunftsprognosen folgen.
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