Neue OZ: Kommentar zu Bildung
Schulen
Osnabrück (ots)
Top-Manager in Schulen
Stellen Sie sich vor, Sie leiten die Filiale einer großen Kette. Aus der Konzernzentrale bekommen Sie ständig neue Verfügungen. Zugleich haben Sie mindestens ein Dutzend ganz unterschiedlicher Mitarbeiter. Die müssen die Anforderungen erfüllen, sollen aber ihre Begeisterung für den Beruf nicht verlieren. Das würden Ihre Kunden sofort spüren, und die sind äußerst anspruchsvoll. Schulleiter arbeiten längst wie Top-Manager. Doch das Land honoriert die enormen Ansprüche an den Berufsstand nicht. Der finanzielle Anreiz ist im Vergleich zu einer normalen Lehrerbesoldung winzig. Es verwundert also nicht, dass viele Führungsstellen auch in unserer Region unbesetzt bleiben.
Zudem bleibt Schulleitern kaum noch Raum für den Grund, weshalb sie den Beruf ergriffen haben. Statt jungen Menschen ein Fach zu erschließen und Werte im Umgang miteinander zu vermitteln, bereiten sie Schulinspektionen vor, feilen an Schulkonzepten und organisieren Nachmittagsbetreuung. Auch daher ist für viele Pädagogen die Leitungsfunktion keine Karriereoption. Allerdings können auch Schüler und Eltern etwas tun, den Joballtag der Leiter angenehmer zu machen. Sie können sich ab und an für den besonderen Einsatz bedanken, statt nur Probleme vorzutragen. Wie wäre es gleich heute?
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