Neue OZ: Kommentar zu Energiekosten
Energiewende
Osnabrück (ots)
Versagen wäre noch teurer
Wirtschaftsminister Philipp Rösler will die produzierenden Unternehmen vor hohen Strompreisen schützen, Grünen-Fraktionschefin Renate Künast möchte verhindern, dass einkommensschwache Verbraucher unter steigenden Energiekosten leiden. Für beide Absichten gibt es plausible Gründe. Doch wer in der zunehmend emotional geführten Debatte über das Wie und vor allem das Wie-Teuer der Energiewende das Wort ergreift, muss sich ihrer Grundlage bewusst sein: Es herrscht weit reichender gesellschaftlicher Konsens darüber, dass Deutschland aus der Atomenergie aussteigen soll.
Dass dies aufwändig werden und der Volkswirtschaft zunächst eine schwere Bürde aufladen würde, muss allen klar gewesen sein. Niemand kann behaupten, er habe nicht gewusst, dass die Energiewende ins Geld gehen werde. Ein hochindustrialisiertes Land klimafreundlich und ressourcenschonend zu machen, ist eine Herkules-Aufgabe.
Die Kosten kommen unvermeidlich auch bei den Nutzern von Energie an, seien es stromhungrige Stahlwerke oder Familien mit geringem Einkommen, die Strom vor allem beim Kochen und Waschen verbrauchen.
Es ist gut, dass die Diskussion das gesamte Spektrum der in Deutschland Betroffenen berücksichtigt. Eine ehrliche Debatte aber muss weit darüber hinaus gehen: Klimawandel und Ressourcenknappheit betreffen die ganze Welt. Wer das außer Acht lässt, macht alles noch viel teurer.
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