Neue OZ: Kommentar zu Ecuador
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Osnabrück (ots)
Was bleibt ...
Man kann den Tierschützern nicht vorwerfen, dass sie es nicht versucht hätten: Für Lonesome George, den nunmehr verstorbenen Riesenschildkrötenmann, gingen sie jahrzehntelang auf Brautschau. Ohne Erfolg, für den Hundertjährigen gab es schlicht kein passendes Weibchen. Experten versuchten sogar, George mit entfernten Verwandten zu verkuppeln. Mehr als eine Art freundliche Alten-WG kam aber auch dabei nicht herum; die Schildkröteneier blieben unbefruchtet.
Mit Georges einsamem Tod am Trinkbecken ist nun eine weitere Tierart auf diesem Planeten Geschichte. Schade um das vergebliche Bemühen, das Artensterben zu stoppen. Solange sich die Aufmerksamkeit und das Mitgefühl der Menschen aber auf spektakuläre Rettungsversuche wie in Georges Fall beschränken, wird das Schicksal des Single-Reptils symptomatisch bleiben. Pro Tag sterben bis zu 150 Tier- und Pflanzenarten aus, geräuschlos, aber mit verheerenden Folgen.
Artensterben gab es immer; es ist Teil der Evolution. Seit der Mensch aber derart drastisch Lebensräume zerstört, gerät das Ökosystem aus den Fugen. Das Los der Schildkröte sollte mehr als nur zu denken geben.
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