Neue OZ: Kommentar zu Stellenabbau im Schulbereich
Osnabrück (ots)
Ins Wespennest
Es ist, als hätte Hartmut Möllring in ein Wespennest gestochen. Von allen Seiten erntet der Finanzminister Entrüstung mit seinem Hinweis, dass bei sinkenden Einwohnerzahlen irgendwann auch mal an Stellenabbau gedacht werden müsse - einschließlich des Schulbereichs.
Dass Lehrerverbände gegen Personalreduzierungen zu Felde ziehen, ist verständlich. Es gibt auch gute Gründe dafür, die durch den drastischen Rückgang der Schülerzahlen rechnerisch frei werdenden Lehrerposten zunächst einmal im System zu belassen. Da ist zum Beispiel die Abgeltung der von Ex-Ministerpräsident Gerhard Schröder in den 1990er-Jahren verfügten und in ihren Folgewirkungen feige in die Zukunft verschobenen Lehrermehrarbeit. Da erfordert die Umsetzung der Inklusion zusätzlichen Aufwand, und da verschlingen der Ganztagsbetrieb und kleinere Klassen weitere Ressourcen.
Und dennoch: Auf Dauer ist eine Anpassung der Stellen an rückläufige Entwicklungen unausweichlich. Aber das wagt in Wahlkampfzeiten kaum jemand auszusprechen, wie gerade auch die hektischen Reaktionen aus dem Regierungslager zeigen. Hoffentlich gibt es nach der Landtagswahl noch Politiker, die wie der leider ausscheidende Finanzminister den Mumm aufbringen, Unpopuläres mutig anzugehen.
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