Neue OZ: Kommentar zu Unternehmen
Fiat
Iveco
Osnabrück (ots)
Subventionen winken
Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt spielt sich auf dem Lkw-Markt seit Jahren europaweit ein gnadenloser Preiskampf ab. Auswirkungen sind Fusionen und auch Aufkäufe namhafter Produzenten durch stärkere Konkurrenten. Ein Phänomen, das seit Jahrzehnten in der Branche immer wieder zu beobachten ist.
Wenn zu diesem Verdrängungswettbewerb auch noch Verkaufsflauten kommen, wird es eng. So jetzt auch für den italienischen Iveco-Konzern, dessen Absatz durch die starke Abhängigkeit von den Märkten in Südeuropa schwer eingebrochen ist. Der Fiat-Ableger schließt vier Werke in Europa, reduziert drastisch die Belegschaft in Ulm und will so knapp 1100 Jobs einsparen. Widersinnig scheint es, dass genau diese Anzahl an Stellen nun in Spanien geschaffen werden soll. Aber hier winken Subventionen, die das wirtschaftlich schwer angeschlagene Land Investoren gewährt. Der Fall war in der vergangenen Woche sogar Thema im Bundestag. Gregor Gysi, Fraktionschef der Linken, empörte sich zu Recht über die durchgesickerten Iveco-Pläne und den 500-Millionen-Zuschuss aus Madrid. Spanien sei pleite, und mit dem Geld der EU-Partner würden dort neue Jobs geschaffen, während in Deutschland und anderswo Stellen gestrichen würden. Das ist Realität in der Europäischen Union und passiert nicht das erste, aber bestimmt auch nicht das letzte Mal. Falsch ist es trotzdem.
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