Neue OZ: Kommentar zu Unternehmen
Ihr Platz
Osnabrück (ots)
Ohnmacht schadet
Für einen Insolvenzverwalter oder den Betriebsratschef eines zerfallenden Unternehmens gibt es sicher viele Gründe, jedes Wort gegenüber Angestellten oder Kollegen sehr sorgfältig abzuwägen. Während noch über den Verkauf weiterer Ihr-Platz-Filialen verhandelt wird, können voreilige Äußerungen bei den Betroffenen und ihren Familien unnötige Ängste, aber auch falsche Hoffnungen wecken.
Ebenso belastend jedoch ist es, wenn sich Beschäftigte nicht ausreichend darüber unterrichtet fühlen, wie es mit ihnen weitergeht. In Filialen, in Lagern, sogar in der Osnabrücker Ihr-Platz-Zentrale ist die Kenntnis von dem, was auf die Mitarbeiter zukommt, teils erstaunlich gering. Ohnmachtsgefühl ist der Nährboden, auf dem Resignation, Fatalismus und Trotz gedeihen. Das tut niemandem gut, den Noch-Angestellten nicht, ihren Kunden nicht und auch einem künftigen Arbeitgeber nicht, der Beschäftigte von Ihr Platz samt ihren Filialen übernimmt. Er braucht motivierte, nicht verunsicherte und demoralisierte Mitarbeiter.
Den Angestellten, die künftig für die Drogeriekette Rossmann oder andere Käufer von Ihr-Platz-Filialen arbeiten, ist zu wünschen, dass sie ihren Berufsweg unter besseren Vorzeichen weitergehen können. Und dass man von Anfang an offen und auf Augenhöhe mit ihnen spricht.
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