Neue OZ: Kommentar zu Innere Sicherheit
Behörden
Friedrich
Osnabrück (ots)
Klarheit ist nötig
Blitzschnell muss Dieter Romann jetzt Klarheit schaffen. Die erste Amtshandlung des neuen Chefs der Bundespolizei sollte keine andere sein als diese: den Beamten endlich Orientierung bieten. Bereits seit Jahren leidet die Truppe unter miesem Ansehen und Arbeitsüberlastung. 40 000 Mitarbeiter müssen sich immer wieder etwa mit dieser Frage beschäftigen: Wofür steht die Behörde heute überhaupt? Die Verunsicherung ist groß. In schlagbaumfreien Zeiten innerhalb der EU suchen die Polizisten der Nachfolgeorganisation des Bundesgrenzschutzes noch immer nach ihrer neuen Rolle in der Sicherheitspolitik.
Je früher Romann Pflöcke einrammt, desto schneller kann er den Vorwurf abschütteln, er habe als neuer Behördenchef vornehmlich die Aufgabe zu erledigen, den Einflussbereich des Innenministeriums auf die Bundespolizei zu sichern. Deshalb ist es auch wichtig, dass Romann, dem mitunter der Ruf des Polarisierers vorauseilt, trotz der nötigen Klarheit in der Sache auf leise Töne setzt. Der größte Fauxpas wäre eine Politik nach der Devise: "Ist der Ruf erst ruiniert, lebt's sich weiter ungeniert." Denn diesen hat Innenminister Hans-Peter Friedrich durch seine undurchsichtige Personalschieberei schon zur Genüge strapaziert. Es wäre schön, wenn sich der Neue an der Spitze der Bundespolizei davon durch wohltuende Klarheit abheben würde.
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