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Neue OZ: Kommentar zu Olympia
Rudern
Drygalla

Osnabrück (ots)

Keine Privatsache

Was sammeln die Vereine und Verbände mittlerweile nicht alles für Daten von ihren Sportlern. Leistungsdiagnostik nennt sich das. Schade, dass sie sich so viel mit dem Körper beschäftigen, nicht aber mit dem Charakter und der Einstellung ihrer Athleten und diese entsprechend betreuen und begleiten. Ob Nadja Drygalla tatsächlich rechtsextremes Gedankengut in sich trägt, kann deshalb niemand sagen. Nur sie selbst hätte das mit einem glaubhaften Statement klären können. Doch die 23-Jährige lässt andere reden, sie selbst schweigt. So ist bislang einzig klar, dass die Ruderin Kontakt zu neofaschistischen Kreisen hat. Es ist spätestens bekannt seit 2011, nachdem sie aus dem Polizeidienst ausschied.

Mit einem solchen Umfeld Polizistin zu sein, ist offensichtlich nicht tragbar. Bei einer Leistungssportlerin, die von öffentlichen Fördergeldern profitiert, stellen sich zumindest Fragen. Sportliche Leistung soll sie bringen, aber darüber hinaus repräsentiert sie auch ein Land, soll ein Vorbild sein. Kann da so ein Umfeld Privatsache sein? Der DOSB und der Ruderverband müssen sich fragen, ob sie nicht früher das Problem in der Causa Drygalla hätten erkennen und bannen können. Anzeichen waren vorhanden. So schnell, wie die Rostockerin aus London abgereist ist, dürfte die Diskussion über die Frage jedenfalls nicht verschwinden.

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