Neue OZ: Kommentar zu YouTube
Osnabrück (ots)
Laute, Harfe, Barockmusik: Das klingt im ersten Moment ziemlich uncool. Doch genau die Altersgruppe, die Musik mal cool und dann wieder uncool findet, ist von Christina Pluhar und ihren Klängen begeistert. Eine Musik, die bislang eher in kulturkonservativen Liebhaberzirkeln zu verorten war, schafft den Sprung zu einer ganz und gar nicht erwartbaren Zielgruppe. YouTube sei Dank, kann man da nur sagen. Das Internetportal bewährt sich als Gelenk zwischen Kultursphären, die sich nicht unbedingt nahestehen, und eröffnet damit ganz neue Chancen der Teilhabe.
Die wichtigste Einsicht: Mit den Vermittlungsdiensten des digitalen Mediums ist auch die von besorgten Kulturpädagogen gern beschworene Schwellenangst wie weggeblasen. Das junge Publikum geht auf die Alte Musik selbstverständlich zu und integriert sie in ihr gewohntes Konzerterlebnis. Junge Leute haben Lust auf Laute. Das macht Mut. Zugleich wird aber auch klar, dass sich das Musikerlebnis verlagert. YouTube vermittelt das primäre Erlebnis. Das Live-Konzert beglaubigt nur noch, was das Internet schon bietet. Die Begeisterung wächst in der digitalen Welt. Immerhin.
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