Neue OZ: Kommentar zu Flughafen Berlin
Osnabrück (ots)
Es bleibt ein Rätsel
Gute Nachrichten für Reisende: Die Eröffnung des Großflughafens außerhalb Berlins in Brandenburg wird mal wieder verschoben. Wer dorthin will, fliegt wie gehabt nach Alt-Schönefeld oder genießt weiter den maroden Charme in Tegel: Der gute alte "Otto Lilienthal", der mit kurzen Wegen im Terminal überzeugt und trotz nie realisierter S-Bahn-Anbindung von vielen Punkten der Stadt aus besser erreichbar ist, bleibt auch vorerst offen.
Es bleibt ein Rätsel, warum die deutsche Hauptstadt nicht den Vorbildern London oder Paris folgt: Metropolen, die auf mehrere Airports setzen. Das hätte gerade Berlin mit seinen vielen verstreut liegenden Vierteln gut zu Gesicht gestanden. Überlastung und Lärmbelästigung in Tegel hätten sich zudem durch eine simple Kapazitätserweiterung in Schönefeld von selbst reduziert, wenn die Behörden die Verkehrsströme solide geplant hätten.
Solide geplant haben nun weder die Planungs- noch die Betreibergesellschaft oder der Aufsichtsrat des neuen Großflughafens. Ihre fehlende Zusammenarbeit hat schon jetzt viele Millionen Euro Steuergelder gekostet. Wer so handelt, muss sich nicht wundern, wenn die Akzeptanz für Baugroßprojekte in der Bevölkerung sinkt. Gerade im Fall Berlin zeigt zudem jede steckenbleibende S-Bahn in Berlin aufs Neue, dass man Steuergeld sinnvoller dort einsetzt, wo es gebraucht wird.
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