Neue OZ: Kommentar zu Japan
Atom
Osnabrück (ots)
Lösungen aus Deutschland
Für Japan ist die Frage der Energieversorgung zentral: Fossile Rohstoffe gibt es kaum, sie müssen für viel Geld importiert werden. Dazu die fatale geografische Lage mitten auf mahlenden Kontinentalplatten, die riesige Erdbeben oder Tsunamis auslösen können wie bei der Fukushima-Katastrophe Anfang 2011. Umso mutiger ist die Entscheidung der japanischen Regierung gegen die gerade dort untragbare Atomenergie: keine neuen Kraftwerke, nur Restbetrieb, dann Stilllegung. Konsequenter kann man eine Technik nicht abwickeln, der nicht nur die regierenden Liberaldemokraten jahrzehntelang blind vertraut hatten, auch wegen der Verflechtung ihrer Funktionäre mit der Atomlobby.
In der Ausstiegsfrage tritt Ministerpräsident Yoshihiko Noda die Flucht nach vorn an, weil er die Mehrheit des Volkes hinter sich weiß. Seine Vorgänger haben mit dem Einspeisegesetz nach deutschem Vorbild flankierende Maßnahmen zur Förderung regenerativer Energien eingeleitet. Etwa für Solarkraft, dessen Potenziale in Japan viel größer sind als in Mitteleuropa. Japan sandte gestern zwei Zeichen nach Deutschland. Erstens: Auch wir als noch größere Energiefresser glauben an eine Zukunft ohne Atomstrom. Zweitens: Lasst uns dabei zusammenarbeiten. Eine wichtige Botschaft für die spezialisierte deutsche Windbranche. Ihre Ingenieure haben Lösungen, deren Erforschung Japan lange vernachlässigte.
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