Neue OZ: Kommentar zu EU
Finanzen
Osnabrück (ots)
Wider die Berlusconis
Generalstreik in Griechenland, Polizeiriegel vor dem Parlament in Madrid, Proteste in Italien - und Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi fordert auch noch, Deutschland solle aus der gemeinsamen Währung aussteigen: All das hat gerade in Europa Schlagzeilen gemacht. Man könnte meinen, es sei der Auftakt für einen heißen Euro-Krisen-Herbst.
Börsianer fürchten das offenbar nicht. Der Euro hat seit Mitte des Jahres an Wert zugelegt. Der spanische Sparhaushalt ist am Finanzmarkt positiv aufgenommen worden. Und auch Frankreich als wichtigster Partner Deutschlands im Kampf gegen die Krise sendet ermutigende Signale: Trotz des Versprechens von Präsident François Hollande, gegen Jugendarbeitslosigkeit und Verarmung im Land anzukämpfen, soll das Haushaltsdefizit 2013 auf die erlaubten drei Prozent gesenkt werden.
Erst wenn Ziele wie dieses erreicht sind, darf Europa die Krisen-Schlagzeilen vergessen. Bis dahin gilt es zusammenzustehen. Der Vorstoß der Finanzminister aus Berlin und Paris, die EU-Steuer auf Börsengeschäfte endlich auf den Weg zu bringen, geht in die richtige Richtung. Erfreulich ist auch die Annäherung zwischen Hollande und Angela Merkel. Das macht den Euro sicherer, wie auch immer der Kampf zwischen der Kanzlerin und ihrem Herausforderer Peer Steinbrück ausgehen wird, der mit Hollande ohnehin politisch auf einer Welle liegt.
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