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Neue OZ: Kommentar zu Parteien
SPD

Osnabrück (ots)

Nahe am Erfolg

Parteitage unmittelbar vor Wahlen sind immer Inszenierungen. Die Rituale gleichen sich: Man beschließt Programme, hält fulminante Reden, und am Ende feiern die Delegierten ihre Heroen stehend mit Ovationen. Das war nun bei der SPD in Wolfsburg nicht anders. Die Partei demonstrierte nach außen Siegeswillen und Geschlossenheit. Und das wirkte auch insofern nicht übertrieben aufgesetzt, als die Sozialdemokraten in Niedersachsen tatsächlich einem Wahlerfolg so nahe sind wie seit 1998 nicht mehr.

Spitzenkandidat Stephan Weil ist zwar kein Wahlkampf-Gigant wie damals Gerhard Schröder, und er liegt in der Popularität auch deutlich hinter Amtsinhaber David McAllister zurück. Doch zusammen mit den Grünen verfügt seine SPD über stabile Umfrage-Mehrheiten, und in der Partei kann sich Weil auf stärkeren Rückhalt stützen als die glücklosen Vorgänger-Kandidaten Sigmar Gabriel und Wolfgang Jüttner.

Wie der niedersächsische Landeschef absolvierte in Wolfsburg auch Peer Steinbrück einen Auftritt nach Maß. Der wegen seiner Redehonorare in die Schusslinie geratene designierte Kanzlerkandidat setzte ganz gezielt sozial- und frauenpolitische Akzente, um Vorbehalte abzubauen. Aber es muss sich erst noch zeigen, ob Steinbrück der SPD auch in Niedersachsen im Wahlkampf Schub geben kann oder ob anhaltende Diskussionen seine Partei in der Wählergunst eher herunterziehen.

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