Neue OZ: Kommentar zu Petraeus/USA
Osnabrück (ots)
Scherben für Obama
Diese verhängnisvolle Affäre taugt zum Hollywood-Thriller: Da verheimlicht der beliebteste Vier-Sterne-General der USA, David Petraeus, eine außereheliche Beziehung mit seiner Biografin, Absolventin einer Elite-Militärakademie. Diese schreibt einer vermeintlichen Liebesbett-Konkurrentin Drohmails. Die Adressatin wendet sich daraufhin ans FBI, das pikanterweise gegen den Chef des Geheimdienstes CIA geheim ermittelt.
Als sei das nicht schon Zündstoff genug, erfahren der oberste Spionagechef im Weißen Haus und US-Präsident Barack Obama erst am Wahltag von der heiklen Angelegenheit. So lautet jedenfalls die offizielle Version. Auch das FBI behauptet, die Untersuchungen seien vorher nicht reif zur Veröffentlichung gewesen. Mag sein.
Wahrscheinlicher ist, dass die Causa den Wahlkampf nicht beeinflussen sollte. Obama, der den Helden beförderte, hätte ebenso Nachteile befürchten müssen wie die Republikaner, zu denen Petraeus politisch zählt. Der Rücktritt des Generals war jedenfalls unvermeidlich, die Liebesaffäre hätte zum Sicherheitsrisiko werden können.
Ein Untersuchungsausschuss ist nun fällig. Obama steht damit gleich zu Beginn der zweiten Amtszeit vor einem personellen Scherbenhaufen. Denn auch Außenministerin Hillary Clinton und Verteidigungsminister Leon Panetta wollen sich von ihren Ämtern zurückziehen.
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