Neue OZ: Kommentar zu Kongo
UN
Konflikte
Osnabrück (ots)
Gräueltaten beenden
Chaos und eine humanitäre Katastrophe führen die Demokratische Republik Kongo an den Rand des Zerfalls. Immer mehr Soldaten laufen zu den Rebellen der Bewegung des 23. März über, welche die wichtige Stadt Goma im Osten eingenommen haben und mit einem Vormarsch in Richtung Kinshasa zu allem entschlossen sind. Die schlecht bezahlte und mies geführte Armee hat den Kampf weitgehend eingestellt, auch weil die Regierung unter Präsident Joseph Kabila nur durch Korruption in Erscheinung tritt. Als angemessene Maßnahme verhängte der UN-Sicherheitsrat Sanktionen, um die Aufständischen handlungsunfähig zu machen. Zudem verurteilte er die Gräueltaten der Rebellen: Von Vergewaltigung, Hinrichtung und Kinderverschleppung ist die Rede.
Jedoch verlangt die Dynamik des Konflikts konsequenteres Handeln. Entweder Kongos Führung verhandelt mithilfe der nicht unschuldigen Nachbarn Ruanda und Uganda mit den Rebellen. Diese fordern mehr Rechte für die Tutsi und menschenwürdigen Lohn. Verständlich und drängend wird Letzteres angesichts des Reichtums an Erzen, Diamanten und Gold in Kongos Böden. Oder aber die Vereinten Nationen schaffen für die 17 000 stationierten Blauhelm-Soldaten ein robustes Mandat. Der daraus folgende Einsatz würde Opfer kosten. Aber die Verbrechen müssen ein Ende haben. Denn längst sind Massen auf der Flucht vor weiterem Leid und Elend.
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