Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Ägypten

Osnabrück (ots)

Vor dem Bürgerkrieg

Derzeit herrscht in Ägypten das politische Chaos: Das Land ist tief gespalten, ein Blutvergießen größeren Ausmaßes in nächster Zeit nicht ausgeschlossen. Gut möglich, dass sich die Spannungen verschärfen und die Proteste auf dem Kairoer Tahrir-Platz in noch mehr Gewalt umschlagen. Ja, es droht sogar ein Bürgerkrieg zwischen den demokratischen, liberalen Kräften und den Anhängern von Präsident Mohammed Mursi.

Der Präsident ist zwar demokratisch gewählt, verhält sich jedoch nicht wie ein Demokrat. Mit seinen umstrittenen Dekreten setzt sich der autoritär-islamische Präsident über den Rechtsstaat hinweg und verliert so im In- und Ausland stark an Vertrauen. Der Präsident hebelt die Justiz aus und setzt so die Gewaltenteilung außer Kraft. Mit diesem Machtkampf führt Mursi die Anhänger des alten Mubarak-Regimes und die bislang zersplitterte Opposition zusammen. Deren Ängste, auch am Nil könnte ein islamischer Gottesstaat entstehen, sind nur zu verständlich.

Selbst ein Beschluss über den Verfassungsentwurf im Hauruck-Verfahren kann die Bedenken nicht zerstreuen. Sollte es tatsächlich zur islamischen Diktatur kommen, wären die Rechte von Frauen und religiösen Minderheiten, vor allem der koptischen Christen, gefährdet. Die Entwicklung im bevölkerungsreichsten arabischen Land kann auch dem Westen nicht gleichgültig sein.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 28.11.2012 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Armuts- und Reichtums-Bericht

    Osnabrück (ots) - Klare Botschaft Es ist ein Trauerspiel: Selten war ein Armuts- und Reichtums-Bericht so schonungslos und pointiert wie der jüngste Entwurf aus dem Arbeitsministerium. Selten aber auch ist der Bericht so stark korrigiert worden und wurden Missstände so dreist ausgeklammert. Es spricht Bände, dass sogar Fakten weggefallen sind - etwa die Zahl der zu Niedriglöhnen arbeitenden Menschen und klare ...

  • 28.11.2012 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Ratingagenturen

    Osnabrück (ots) - Zu kurz gesprungen Endlich, die EU macht bei den Ratingagenturen Ernst. Sie will ihrem Geschäft strengere Regeln verpassen. Schließlich tragen diese Firmen ein gerüttelt Maß an Verantwortung für den Ausbruch der Finanzkrise, weil sie riskante Wertpapiere gleich massenweise zu lasch bewertet haben. Die EU setzt mit ihren Vorschlägen daher zweifellos an einem entscheidenden Punkt an. Eines der ...

  • 28.11.2012 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Netzentgelte

    Osnabrück (ots) - Selbstbedienungsladen Befreiung vom Netzentgelt, Befreiung von der EEG-Umlage und jetzt auch noch ein Zückerchen, wenn die Unternehmen kurzfristig ihren Stromverbrauch deutlich drosseln: Es reicht. Die Bundesregierung muss Firmen, die sich bei der Finanzierung der Energiewende aus der Verantwortung stehlen, stoppen. Dabei ist der Grundgedanke der Ausnahmen für Firmen bei den Netzentgelten nicht das Schlimmste. Es hinterlässt zwar einen etwas schalen ...