Neue OZ: Kommentar zu Pussy Riot
Osnabrück (ots)
Symbolkraft
Die russische Punkband Pussy Riot hat mit ihrem mutig-frechen Auftritt in der Moskauer Erlöserkathedrale mehr bewirkt als alle Aktionen der russischen Opposition in den vergangenen Jahren. Weltweit hat die Verurteilung der jungen Frauen, die im Gotteshaus ihre Wut über die Machenschaften von Kreml und orthodoxer Kirche hinausschrien, zu Solidaritätsbekundungen für die Künstlerinnen geführt.
Mehr noch: Pussy Riot wird als Symbol gegen Unterdrückung gefeiert - und auch vermarktet: Das ist nun mal der Preis für Popularität, aber auch in Ordnung, solange die Protagonistinnen sich selbst davon distanzieren.
Völlig inakzeptabel ist jedoch, dass Exkanzler Gerhard Schröder erneut den russischen Präsidenten Wladimir Putin als Wegbereiter für Rechtsstaatlichkeit und Demokratie lobte. Das soll der Putin-Freund doch mal den beiden im Arbeitslager inhaftierten Müttern Nadeschda Tolokonnikova und Marina Aljochina ins Gesicht sagen!
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