Neue OZ: Kommentar zu Schifffahrt
Häfen
Jade-Weser-Port
Osnabrück (ots)
Zwei Kapitäne, zwei Ziele
Man stelle sich vor, die Regierung in Niedersachsen und der Terminalbetreiber Eurogate müssten gemeinsam ein Schiff steuern. Es würde nirgends ankommen - wie auch, wenn die Kapitäne kein gemeinsames Ziel haben?
Einmal mehr will Eurogate den Optimismus der Politik in Sachen Jade-Weser-Port nicht teilen. Die Landesregierung schaut bereits in die weite Ferne und will Handlungsbedarf bei der Terminal-Expansion am Horizont erkennen - das soll die angekündigte Studie belegen. Dagegen hat Eurogate eher die kurzfristige wirtschaftliche Entwicklung im Blick. Schon bei der Eröffnungsfeier war es das in Bremen und Hamburg verwurzelte Unternehmen, das nicht mehr ganz so glücklich mit dem Terminal wirkte, den es nun in Niedersachsen betreiben sollte.
Vertrag ist aber bekanntlich Vertrag. Als der geschlossen wurde, waren die negativen Konjunktursignale, die jetzt die Stimmung drücken, noch nicht zu erkennen. Ins Bild passt da, dass die weltgrößte Reederei Maersk jüngst verkündete, nicht mehr in neue Schiffe investieren zu wollen.
Auf lange Sicht, und die empfiehlt sich in der Schifffahrt, sind die Argumente der Regierung aber schlüssig. Da die Studie diese Auffassung wohl untermauern wird, stellt sich die Frage, ob sich Niedersachsen für einen neuen Terminal nicht nach einem neuen Co-Kapitän umschauen sollte. Gerade jetzt, wo Eurogate-Fürsprecher Bremen schon für die Studie das nötige Kleingeld fehlt.
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