Neue OZ: Kommentar zu Verkehr
Bußgelder
Osnabrück (ots)
Anpassung ist überfällig
In Parkhäusern und auf Parkplätzen müssen Autofahrer oftmals eine Gebühr von zehn Euro oder mehr zu ihrem ausgedehnten Einkaufsbummel oder Geschäftstermin addieren. Da verwundert es wenig, wenn Autofahrer ihr Gefährt nur allzu gerne ohne gültigen Parkschein abstellen, weil es billiger ist. Mehr als 20 Jahre nach der letzten Bußgelderhöhung ist es überfällig, die Strafen an die heutigen Einkommensverhältnisse anzupassen. Die bisherigen Sätze sind zu niedrig und haben keinen pädagogischen Nutzen. Schließlich fällt das Strafmaß oft geringer aus als die Parkgebühren, was das Versäumnis aber keineswegs entschuldigt.
Auch mit den neuen Sätzen besteht kein Anlass zur Wehklage. Denn im internationalen Vergleich sind und bleiben die Strafen harmlos. Dennoch werden viele Autofahrer von Abzocke sprechen, wie es bei jeglichen Bußgelderhöhungen Tradition ist. Doch es ist Entscheidung der Fahrer, ob sie rasen, drängeln, oder eben falsch parken. Geiz, keine Zeit, kein Kleingeld, alles keine Argumente. Schließlich bieten viele Großstädte einen kostenlosen Park-and-ride-Service an. In kleineren Städten ist die naheliegendste Lösung noch immer die beste: einfach das Auto stehen lassen und auf Rad oder Bus umsteigen. So verstopfen die vielen Autos nicht die Innenstädte, und Staus vor Parkhäusern bleiben aus. Das schont Umwelt, Nerven, und die Geldbörse.
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