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Neue OZ: Kommentar zu Konjunktur

Osnabrück (ots)

Nur nicht schwarzmalen

Wie schnell die Stimmungen schwanken: Noch zum Jahreswechsel erwartete eine Mehrheit der Bundesbürger eine schlechtere wirtschaftliche Lage. Nicht enden wollende Berichte über die Staatsschuldenkrise verdunkelten die Mienen. Wenige Wochen später scheint sich die Stimmung nun wieder aufzuhellen. Deutlicher Hinweis darauf ist die steigende Konsumneigung. Hoffnungsvoll stimmt zudem die unerwartet positive Konjunkturprognose der deutschen Industrie.

Tatsächlich gibt es gute Gründe, sich die Laune nicht vermiesen zu lassen. Denn die Bundesrepublik steht im Vergleich zu anderen von Rezession und Massenarbeitslosigkeit geplagten Ländern weiter gut da. Dies erklärt zum Teil auch, warum viele Deutsche furchtsam in die Zukunft schauen. Wer viel hat, kann auch viel verlieren - anders als Habenichtse, für die es meist nur besser werden kann.

Im Übrigen bleibt festzuhalten: Die Europäer haben ihre große Krise zwar noch nicht überwunden, sind aber auf einem guten Weg. Krisenländer und Problembanken kommen wieder günstiger an Geld, und die EZB erhält bereits etliche Notkredite zurück, die sie gewährt hat.

Jetzt kommt es darauf an, nicht nur zu sparen, sondern zugleich Wachstumsimpulse zu setzen: durch Strukturreformen, Abbau von Bürokratie, öffentliche Investitionen, aber auch durch eine Stärkung der Binnenkonjunktur. Bei den anstehenden Tarifrunden ist Gelegenheit dazu.

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