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Neue OZ: Kommentar zu Gedenken an Opfer von Stalingrad

Osnabrück (ots)

Wolgograds Botschaft für heute

Die Bilder "Turmbau zu Babel" von Breughel aus dem Jahr 1563 und die mehr als 360 Jahre alte "Übergabe der Stadt Breda" von Velázquez führte der Schriftsteller Walter Kempowski Lesern seines Werks "Echolot" vor Augen. Darin lässt Kempowski Zeitzeugen über das "Unternehmen Barbarossa" berichten. Das erste Gemälde handelt von der Anmaßung des Menschen, die in der Katastrophe endet. Das zweite zeigt einen siegreichen Feldherrn, der gegenüber dem Besiegten Gnade walten lässt.

"Unternehmen Barbarossa" wurde der deutsche Angriff auf die Sowjetunion 1941 genannt. Er endete wie der Turmbau zu Babel im Zusammenbruch. Über das zweite Bild schrieb der 2007 verstorbene Autor, seine Botschaft sei "bis heute nicht eingelöst". Im Verhältnis zwischen Russen und Deutschen stimmte auch das lange. Von Barmherzigkeit und Vergebung haben Soldaten und Kriegsgefangene wenig gespürt. Erst nach dem Fall des Eisernen Vorhangs vor rund 20 Jahren gab es Versöhnung - sogar zwischen den damals noch zahlreicheren Stalingrad-Überlebenden.

Das aktuelle Beispiel Syrien und der noch nicht allzu ferne Balkankrieg zeigen es: Auch 70 Jahre nach dem Inferno an der Wolga sind grausame Kriege real. Mehr Einigkeit zwischen Deutschen und Russen, etwa bei den UN, könnte menschliches Leid ersparen.

Das gemeinsame Gedenken ist richtig, um die Opfer von Stalingrad zu würdigen. Es ist aber auch notwendig, um heute etwas zu ändern.

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