Neue OZ: Kommentar zu EU
Lebensmittel
Osnabrück (ots)
Kriminelle Geschäftemacher
Dieser Lebensmittelskandal ist eine Schweinerei europäischen Ausmaßes. Aller Wahrscheinlichkeit nach besteht zwar keine oder nur eine geringe Gesundheitsgefahr, doch es handelt sich eindeutig um einen Betrug am Verbraucher. Wo Rindfleisch draufsteht, darf kein Pferdefleisch drin sein. Beängstigend sind zudem die erheblichen Rückstände von Arzneimitteln.
Dies ist nicht nur ein Fall für die Lebensmittelbehörden, sondern auch für Polizei und Staatsanwalt. Diese kriminellen Machenschaften müssen über Landesgrenzen hinweg verfolgt und geahndet werden. Darauf haben nicht nur die Verbraucher einen Anspruch. Auch Fleischerzeuger, Lebensmittelindustrie und Einzelhandelsketten müssen darauf pochen, dass schwarze Schafe aus dem Verkehr gezogen werden. Denn wenn kriminelle Geschäftemacher Skandale verursachen, wird stets die gesamte Branche in ein schlechtes Licht gerückt.
Deshalb verwundert es nicht, dass diejenigen, die es sich leisten können, zunehmend zu Bioprodukten greifen. Doch es wäre fatal, wenn beim Essen ein Zwei-Klassen-System entsteht. Jeder hat Anspruch auf gesunde und bezahlbare Nahrung. Zum Glück haben viele Discounter und Einzelhändler längst die eigenen Qualitätsstandards angehoben, auch weil sie wissen, dass das Vertrauen der Verbraucher bares Geld wert ist. Doch wie der Pferdefleisch-Skandal zeigt, gibt es noch Lücken, die geschlossen werden müssen.
Michael Clasen
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