Neue OZ: Kommentar zu Pferdefleisch
Osnabrück (ots)
Schwer zu verdauen
Pferdefleisch in Lasagne und Tortellini - das empfinden viele Verbraucher als ekelig. Vor allem etlichen Pferdeliebhabern dreht sich bei der Vorstellung der Magen um, dass Fury durch den Fleischwolf gedreht wird. John Wayne oder Winnetou wären auch nie auf die Idee gekommen, den besten Freund zu grillen. Es gibt natürlich Pferdefleischliebhaber. Aber ein hiesiger Hundebesitzer würde in Peking kaum einen tiefgefrorenen Lassie fürs Mittagessen kaufen.
Kurz: Jeder Verbraucher muss sich darauf verlassen können, dass in den Lebensmittelverpackungen auch drin ist, was draufsteht. Das ist eine Selbstverständlichkeit. Eigentlich. Aber nicht in Europa, wie der neueste Lebensmittelskandal zeigt. Kriminelle Geschäftemacher aus etlichen Ländern haben aus Profitgier europaweit tonnenweise schlechtes Pferdefleisch als Rindfleisch verkauft. Das ist Betrug, an Verbrauchern und am Einzelhandel. Zehntausende Produkte wurden bereits vernichtet. Ein Ende des Skandals ist noch nicht absehbar.
Und die Frage stellt sich, ob Behörden, Produzenten und Handel gegen kriminelle Machenschaften in der Lebensmittelbranche stark genug aufgestellt sind. Gammelfleisch-Döner, EHEC-Gemüse, Dioxin-Eier, Antibiotika-Hühner, Mäusekot in Brot, Erdbeeren mit Pestiziden - die Summe an Skandalen ist schwer zu verdauen.
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