Neue OZ: Kommentar zu EU
Finanzen
Boni
Osnabrück (ots)
Wieder Maß halten
Gute Nachrichten aus Brüssel und Berlin: Der Wall zum Schutz vor Finanzkrisen wächst. Mit der Deckelung der Banker-Boni und strengeren Regeln für den Hochgeschwindigkeitshandel an Computerbörsen fügen das Europaparlament und der Bundestag jetzt zwei weitere Bausteine ein. Einen perfekten Schutz wird es zwar nie geben. Einzelne Finanzjongleure werden immer einen Weg finden, Grenzen zu umgehen. Oder sie weichen an Finanzplätze aus, die weniger streng reguliert sind. Dennoch: Es ist richtig, Boni zu begrenzen.
Anreize sind grundsätzlich gut, um Leistungen zu belohnen und die Motivation von Mitarbeitern zu erhöhen. Boni dürfen aber nicht grenzenlos sein. Denn dann werden die Profiteure verleitet, zu hohe Risiken einzugehen. Welch fatale Folgen das hat, war in der Finanzkrise zu sehen. Überhaupt muss wieder eine Kultur des Maßhaltens in die Wirtschaft einziehen. Welch extreme Exzesse es gegeben hat, zeigt das Beispiel eines inzwischen gefeuerten Zinsspekulanten der Deutschen Bank. In nur einem Jahr, 2008, erwarb er angeblich 80 Millionen Euro Bonusansprüche. So viel verdienen andere Topmanager in ihrem ganzen Berufsleben nicht.
Solche Auswüchse müssen bekämpft werden. Wichtig ist auch, dass Banken in Europa künftig mehr Eigenkapital zur Risikenvorsorge bereithalten sollen. Das entlastet die Steuerzahler, die im Krisenfall bisher stets einen großen Teil der Zeche zahlen mussten.
Uwe Westdörp
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