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Neue OZ: Kommentar zu Bundespräsident
Gauck

Osnabrück (ots)

Früher Lorbeer

Der bessere Präsident, mit diesem Lob wurde Joachim Gauck schon dekoriert, als die Kanzlerin Christian Wulff vor drei Jahren zum Kandidaten für das Amt des Staatsoberhaupts machte. Als Wulff dann gehen musste, wurde der einstige Bürgerrechtler Gauck fast zum Messias verklärt. Gemessen an diesen immensen Erwartungen, muss die Bilanz ein Jahr nach seinem Amtsantritt als Bundespräsident mäßig ausfallen. Der frühe Lorbeer ist verwelkt.

Richtig ist aber auch: Gauck fand dramatischen Verfall vor, wo es einmal Autorität, Respekt und Schutz für Deutschlands höchsten Würdenträger gegeben hat. Schon im Mai 2010 bei der Amtsflucht Horst Köhlers wurde sichtbar, dass ein Bundespräsident nicht mehr unantastbar ist, sondern eine Figur wie viele andere auf dem Schachbrett von Politik und Medien. Nach dem Rücktritt Wulffs, den nicht wenige eine Demontage nennen, erschien manchem der Verzicht auf das beschädigte Präsidentenamt als einziger Ausweg.

In dieser fatalen Lage hat Gauck immerhin dies erreicht: Das Amt des Präsidenten hat wieder an Ansehen gewonnen. Es ist Ruhe eingekehrt im Schloss Bellevue. Aber: Manchmal ist es schon sehr ruhig dort. Gauck hat der argwöhnischen Kanzlerin nicht eine Nebenregierung gegenüberstellen wollen. Er flüchtete sich wohl deshalb in Allgemeinplätze, wie zuletzt bei seiner Europarede. Ein großer Wurf sollte nun bald kommen.

Beate Tenfelde

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