Neue OZ: Kommentar zu Atom
Endlager
Osnabrück (ots)
Die Zeit des Zauderns ist vorbei
Gorleben ist zum Synonym für ein Kapitel unsäglicher Debattenkultur geworden. Und zum Inbegriff mangelnder Transparenz, weil die Politik bei der Suche nach einem Atommüll-Endlager versagt hat. Insofern markiert der 9. April 2013 die historische Chance, doch noch eine Lösung zu finden, im Konsens mit den Bürgern. Hoffnung macht, dass ein CDU-Bundesumweltminister und seine Länderkollegen von den Grünen die Weichen neu gestellt haben.
Daran ändert auch das dümmliche Störfeuer der CDU Baden-Württemberg nichts, die weiter krampfhaft am Salzstock Gorleben als einziger Option festhalten will. Der Aufschrei ist nichts weiter als ein verzweifelter Versuch, den verstrahlten Müll aus dem eigenen Bundesland fernzuhalten und ihn Niedersachsen aufzubürden. Aber diese Strategie war von Anfang an ein Irrweg. Entscheidendes Ziel muss sein, bundesweit die Bevölkerung bei der Suche nach einem Atommüll-Endlager ins Boot zu holen.
Damit keine Missverständnisse entstehen: Dies kann sehr wohl bedeuten, dass die Wahl doch auf Gorleben fällt. Dann nämlich, wenn die geplante Enquete-Kommission zum Schluss kommt, Salz sei Ton und Granit als Wirtsgestein vorzuziehen. Viel Zeit zum Zaudern bleibt nicht: Die Zwischenlager für hoch radioaktiven Abfall sind nur eine Notlösung. 2040 muss ein Endlager in Betrieb sein. Sonst bleibt womöglich nur ein Müll-Export. Das wäre der Super-GAU.
Klaus Jongebloed
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