Neue OZ: Kommentar zu Parteien
SPD
Osnabrück (ots)
Trübe Aussichten
Die Sozialdemokraten müssen - wieder einmal - sehr tapfer sein. Ihre Umfragewerte sind mies. Und so, wie es aussieht, wird auch das Kompetenzteam, das Kanzlerkandidat Peer Steinbrück zurzeit präsentiert, daran nicht viel ändern.
Zwar sind Manuela Schwesig, Brigitte Zypries und Florian Pronold respektable Politiker und als Kenner der Sozial-, Verbraucher- und Verkehrspolitik eine Verstärkung des Teams Steinbrück. Nur: Der SPD mangelt es weniger an Personen als an geeigneten Themen, mit denen sie in der Auseinandersetzung mit Union und FDP punkten kann.
Das hat zwei Ursachen. Erstens: Die CDU ist unter Angela Merkels Führung so weit in Richtung Mitte gerückt, dass dort für die Genossen deutlich weniger Stimmen zu holen sind als in früheren Wahlkämpfen. Zweitens: Die Sozialdemokraten leiden immer noch massiv unter der Agenda-2010-Debatte, die die Partei beinahe zerrissen hätte. 59 Prozent der Befragten erklärten unlängst in einer Umfrage, sie sähen die SPD nicht mehr als Vertreter der Arbeitnehmer - ein böser Rückschlag wenige Monate vor der Bundestagswahl.
Dies zeigt: Das verlorene Vertrauen zurückzugewinnen wird wohl viel länger dauern, als es den Genossen lieb und es Steinbrück mit seiner bunt gemischten Truppe möglich ist. Bis zur Bundestagswahl bleibt der SPD nur, auf Fehler der Union zu hoffen - trübe Aussichten.
Uwe Westdörp
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