Neue OZ: Kommentar zu Luftfahrt
Osnabrück (ots)
Gewinne steigen, Sorgen bleiben
Die Freiheit über den Wolken wird für immer mehr Menschen erlebbar. Erstmals reisen in diesem Jahr voraussichtlich mehr als drei Milliarden Passagiere mit Flugzeugen. Gemessen an der Weltbevölkerung von 7,1 Milliarden, ist das eine beachtliche Quote.
Natürlich gibt es weiterhin wenige Vielflieger und verarmte Massen, für die das Fliegen unerschwinglicher Luxus bleiben wird. Doch ihren größten Gewinnanteil erzielt die Luftfahrtbranche mittlerweile in der Region Asien-Pazifik mit vielen Erstkunden.
Europas Luftverkehr stagniert dagegen wegen der Wirtschaftskrise. Außer dem Billigflieger Ryanair, der zuletzt bei Gewinn und Umsatz jeweils mit zweistelliger Rate zulegen konnte, gibt es kaum einen Anbieter, dem es wirklich gut geht. So hat der deutsche Marktführer Lufthansa wegen seines heftigen Sparkurses immer wieder mit Streiks zu kämpfen. Bei Air Berlin hat der Verlust des ersten Quartals das Eigenkapital aufgezehrt. Mit hohen Minuszahlen kämpfen auch die spanische Iberia, Air France/KLM und andere wie etwa die polnische LOT.
Da kommen sinkende Treibstoffkosten gerade recht. Langsam beginnen sich bei den Airlines auch Streckenstreichungen auszuzahlen, unter denen die Regionalflughäfen leiden. Passagiere müssen zu Drehkreuzen fahren, wo sie sich in Flugzeuge zwängen, die so stark ausgelastet sind wie nie. So lassen sich Gewinne steigern. Alle Ängste und Sorgen bleiben allerdings nicht verborgen.
Norbert Meyer
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