Neue OZ: Kommentar zu G8
Gipfel
Syrien
Osnabrück (ots)
Ein Funken Hoffnung
Überraschung in Enniskillen: Trotz schwerster Spannungen wegen des Syrien-Konflikts ist der G-8-Gipfel in Nordirland nicht im Streit auseinandergegangen. Stattdessen gibt es sogar minimale Fortschritte zu vermelden. Am wichtigsten: Alle Partner bleiben im Boot, auch die Russen, die mit ihrer Unterstützung des Assad-Regimes einen Sonderweg gehen. Ein klein wenig Hoffnung keimt auf, dass der Bürgerkrieg doch noch auf politischem Weg beendet werden könnte.
In jedem Fall ist es sehr viel sinnvoller, eine zweite Friedenskonferenz einzuberufen und die humanitäre Hilfe zu verstärken, als noch mehr Öl ins Feuer zu gießen. Waffen gibt es in Syrien genug. Da müssen nicht auch noch die USA, Frankreich und Großbritannien Kriegsgerät liefern. Dass die Russen es tun, ist schlimm genug.
Nebulös bleibt freilich, wie eine Übergangsregierung für Syrien aussehen könnte. Unklar auch, was aus Präsident Baschar al-Assad werden soll. Dass die Gipfelteilnehmer seine Zukunft ausgespart haben, ist nicht allein den Forderungen der Russen geschuldet - es ist auch Ausdruck von Ratlosigkeit, wie diesem ebenso skrupellosen wie mörderischen Despoten beizukommen ist. Denn das Dilemma bleibt bestehen: Mit Assad an der Macht wird es keinen Frieden geben. Freiwillig wird er aber nicht gehen, jedenfalls so lange nicht, wie er Unterstützung von außen erhält. Russlands Präsident Wladimir Putin bleibt eine zentrale Figur im Syrien-Krieg.
Uwe Westdörp
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