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Neue OZ: Kommentar zu Bradley Manning/USA

Osnabrück (ots)

Blamabel

Der Obergefreite Bradley Manning konnte auf keinen Freispruch hoffen. Er hatte gestanden, Hunderttausende Geheimpapiere gestohlen zu haben. Das US-Militärgericht musste ihn daher in fast allen Anklagepunkten schuldig sprechen. Die Richterin berücksichtigte aber, dass der 25-Jährige nicht aus Profitgier handelte, sondern aus Idealismus. Er wollte Kriegsverbrechen veröffentlichen - nicht Al-Kaida stärken. Deshalb war es richtig, Manning vom Vorwurf freizusprechen, den Feind unterstützt zu haben. So bleibt ihm wohl eine lebenslange Gefängnisstrafe erspart.

Unabhängig von der Verurteilung wegen Geheimnisverrats wird Manning für viele Menschen im Westen aber ein Held bleiben. Und das ist gut so. Denn der öffentliche Streit über Recht und Moral, Krieg und Frieden, Antiterrormaßnahmen und Privatsphäre ist der Sauerstoff, der eine moderne Demokratie am Leben hält.

Zugleich hat das Urteil Signalwirkung für alle, die Whistleblower werden wollen oder es schon sind - wie der WikiLeaks-Gründer Julian Assange und der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden. Die Flüchtigen können auf wenig Gnade hoffen.

Wichtiger für die westlichen Dienste wird es jedoch sein, die Gefahr neuer Datenlecks zu minimieren. Gerade für die Weltmacht USA ist es äußerst blamabel, dass wenige Weltverbesserer mehr hochbrisante Daten stehlen konnten als der russische und chinesische Geheimdienst zusammen.

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