Neue OZ: Kommentar zu NSA/Hacker
Osnabrück (ots)
Obamas Makel
Keith Alexander hat es auf einer Technologie-Konferenz in Las Vegas mit einer Charme-Offensive versucht. Eloquent stellte sich der Chef des US-Geheimdienstes NSA den Fragen des Publikums und bat anwesende Hacker gar, ihm in seinem Kampf gegen den Terror beizustehen. Damit erntete der General den einen oder anderen Lacher.
Doch so locker sich Alexander gab, so deutlich zeigte sein Auftreten, wie sehr seine Behörde in Bedrängnis gerät: Immer neue Details über diverse streng geheime Spähprogramme wirft der Geheimdienst-Aussteiger Edward Snowden mithilfe der britischen Zeitung "The Guardian" auf den Nachrichtenmarkt. Inzwischen zeichnen seine Enthüllungen das Bild einer NSA, die mithilfe des Programms "XKeyscore" nahezu allmächtig die Internetnutzung aller Menschen auf dem Planeten verfolgen kann. Und nun gewährt Präsident Wladimir Putin diesem Mann auch noch ganz offiziell Asyl in Russland, von wo aus er seinen Feldzug gegen die amerikanische Spähindustrie fortsetzen dürfte.
Alexander kann noch so beflissen versichern, das Programm sei nur einem kleinen Kreis von Geheimdienstlern zugänglich und habe geholfen, 300 Terroristen festzunehmen - die Glaubwürdigkeit der NSA und damit der amerikanischen Führung verfällt von Tag zu Tag mehr.
George W. Bush ist mit dem Makel der Folter in die Geschichte eingegangen. An Obama wird der Makel der Spitzelei haften bleiben.
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