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Neue OZ: Interview mit der Schauspielerin Anna Schudt

Osnabrück (ots)

Anna Schudt: Durchschlafen war einmal

Kleine Söhne lassen der Schauspielerin keine Nachtruhe - Probleme mit der Thematik des Dortmunder "Tatorts" - Verständnis für die Grünen-Forderung nach Vegetariertag

Osnabrück.- Anna Schudt, Schauspielerin, weiß gar nicht mehr, wie es ist, eine ganze Nacht lang nicht aufstehen zu müssen. "Ich schlafe schon seit zweieinhalb Jahren nicht mehr durch," sagte die 39-Jährige der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstagausgabe). Schudt, die seit 2010 mit dem Schauspieler Moritz Führmann verheiratet ist, hatte in den vergangenen beiden Jahren zwei Söhne zur Welt gebracht. Mit den unruhigen Nächten hat sie sich längst arrangiert: "Irgendwie geht das schon, ich habe mich daran gewöhnt. Außerdem sind es keine langen Wachphasen, die ich habe."

Schwieriger ist es für die dreifache Mutter und Darstellerin der Dortmunder "Tatort"-Kommissarin Martina Bönisch, wenn es im Krimi um Kindsmord und Missbrauch geht - wie in der gerade abgedrehten vierten Folge aus Dortmund: "Ich mag das alles überhaupt nicht. Krimis mit dieser Thematik häufen sich ja immer mehr, und ich finde es ungeheuer schwierig, damit umzugehen. Wenn man sich vorstellt, was da passiert, müsste man eigentlich sofort Aktivistin werden. Gott sei Dank gibt es Auflagen, dass wir da nicht alles zeigen dürfen."

Höchst angenehm hingegen hat Schudt die Dreharbeiten zur neuen ZDF-Krimireihe "Mordshunger" erlebt, die in ländlicher Umgebung des Bergischen Landes stattfanden: "Das Arbeiten ist total konzentriert. Man wird nicht gestört und stört niemanden. Alle sind gewarnt, freundlich und positiv gestimmt - in der Stadt dagegen muss man Straßen sperren und nervt die Leute. Da sieht man zu, dass man schnell fertig ist, während man sich auf dem Land in der Drehpause mal ein Stündchen auf die Wiese setzt. Das ist einfach viel entspannter."

Dass sie in ihrer Rolle der kriminalistisch veranlagten Köchin Britta Janssen deftige Fleischgerichte wie Saueuter, Schweinshaxe und Bierschinken servieren muss, stört die Vegetarierin nicht weiter: "Von so etwas wird mir nicht übel. Ich koche ja auch für meinen großen Sohn Fleischgerichte und habe es auch für mich lange genug getan. Ich ekel mich nicht vor Fleisch, es hat mir auch immer gut geschmeckt."

Vegetarierin sei sie aus Umweltgründen geworden, betonte Anna Schudt: "Es ist meine Überzeugung, dass es so nicht funktionieren kann mit dieser Welt. Die Hähnchen für 1,99 Euro gehen einfach nicht, das ist doch alles Wahnsinn, aber die Menschen verdrängen es. Und ich verstehe einfach nicht, dass es eine irrsinnige Welle der Empörung auslöst, wenn die Grünen mal einen vegetarischen Tag propagieren."

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