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Neue OZ: Neue OZ - Interview mit Leo Graf von Drechsel, Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG)

Osnabrück (ots)

Geflügelwirtschaft fürchtet Agrarwende und warnt vor steigenden Lebensmittelpreisen

Verbandspräsident fordert sachlichere Diskussion - Neue Standards für Fleischproduktion

Osnabrück.- Trotz aller Kritik an der Massentierhaltung sieht sich der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) als "treibende Kraft beim Tierschutz". Das sagte Verbandspräsident Leo Graf von Drechsel in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag). Zudem warnte er Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne), seine Agrarwende weiter voranzutreiben.

"Ich bin mir sicher: Wenn wir zu einer Produktionsweise zurückgehen, wie sie sich Herr Meyer wünscht, dann explodieren die Preise für Lebensmittel und wir haben eine Revolution im Land", sagte von Drechsel dem Blatt. Die Zeiten kleinstbäuerlicher Strukturen seien vorbei. "Es ist kein Fehler, 20.000 Tiere in einem Stall zu halten", so der Verbandspräsident.

Der ZDG fürchte weitere Schritte des grünen Ministers. Meyer dürfe "nicht einfach Dinge verurteilen, die ihm persönlich nicht zusagen", forderte von Drechsel mit Blick auf die Diskussion um Massentierhaltung. Das Fleisch in Deutschland entspreche hohen Standards und sichere vielen Menschen ihren Wohlstand.

Von Drechsel verwies im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" auf Gespräche zwischen Handel, Produzenten und dem Zertifizierer QS. Zum Jahreswechsel sollen demnach strengere Standards für die Geflügelfleischproduktion in Kraft treten. Laut von Drechsel liegen diese deutlich über den gesetzlichen Standards. "Wir planen, dass auf einen Quadratmeter im Stall rein rechnerisch maximal 35 Kilogramm sogenanntes Lebendgewicht kommen dürfen. In den Niederlanden sind beispielsweise 42 Kilogramm zugelassen."

Durch engmaschige, teils unangekündigte Kontrollen soll die Einhaltung überprüft werden. Wer sich als Bauer nicht an die Standards halte, werde seine Produkte nicht mehr absetzen können, sagte von Drechsel. Insgesamt würden die Beteiligten mehrere Millionen Euro in das neue Prüfsystem investieren.

Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft vertritt nach eigenen Angaben etwa 8000 Mitglieder aus dem Bereich Fleisch- und Eierproduktion, darunter neben Landwirten auch Unternehmen aus der Fleischindustrie.

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