Neue OZ: Kommentar zu Stromdebatte
Osnabrück (ots)
Zeit für ein Energieministerium
Droht Deutschland ein Blackout? Nein, mit Sicherheit nicht. Energiekonzerne können ihre Kraftwerke nicht einfach abschalten und die Versorgung aufs Spiel setzen.
Aber diese Sicherheit ist teuer. Dafür kommt jeder Verbraucher mit seiner Stromrechnung auf. Es klingt wie ein schlechter Scherz: Während Solarstrom subventioniert wird, gibt es im gleichen Schritt Geld für plötzlich unrentable Kohlekraftwerke.
Und die Stromrechnungen werden weiter steigen, wenn die neue Bundesregierung nicht handelt. Die Energiewende regelt sich nicht irgendwie von selbst. Die Politik muss Antworten liefern: Wie sieht das Stromnetz von morgen aus? Wie viele neue Solarzellen und Windräder kann das Netz verkraften? Was ist mit alten Kraftwerken?
Ein Blick ins Ausland zeigt: Unsere Nachbarn warten längst nicht mehr ab, ob die Deutschen mit ihrer Energiewende vorankommen. Im Gegenteil: In Großbritannien und Dänemark wird geklotzt. Vor den Küsten wird ein Windrad nach dem anderen aufgestellt. Dort geht die Wende geräuschlos vonstatten. Damit es in Deutschland klappt, muss sich die Regierung auf einen Masterplan einigen. Die Konsequenz aus Pannen der Vergangenheit sollte ein Energieministerium sein, das die vorhandenen Kompetenzen bündelt und die Strategie in den nächsten vier Jahren konsequent umsetzt.
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