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Neue OZ: Jürgen Resch, Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe

Osnabrück (ots)

Umwelthilfe wirft Smartphone-Herstellern bewusst kurzlebigen Bau von Geräten vor

Geschäftsführer Resch fordert gesetzliche Qualitätsstandards für Ein-Euro-Artikel

Osnabrück.- Die Deutsche Umwelthilfe wirft Smartphone-Herstellern vor, Geräte bewusst so herzustellen, dass sie nach wenigen Jahren nicht mehr funktionieren. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch) sagte Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch: "Handys werden etwa durch die kurze Lebensdauer des Akkus so konzipiert, dass sie nur wenige Jahre nutzbar sind." Dadurch würden Verbraucher Smartphones verstärkt als Wegwerf-Produkt wahrnehmen.

Außerdem verlangte die Umwelthilfe angesichts des Trends zu Billigwaren verbindliche Qualitätsstandards für Ein-Euro-Artikel. "Der Gesetzgeber muss sicherstellen, dass angebotene Waren eine vernünftige Lebensdauer haben", so Resch. Dass Billigwaren nach kurzer Nutzungsdauer kaputt gingen, sei eine Kostenfalle: "Der Verbraucher wird dazu verleitet, laufend Produkte neu zu kaufen, die dann nur sehr kurz leben. Insgesamt zahlt er dadurch mehr."

Der Geschäftsführer der Umwelthilfe lobte die Ökodesign-Richtlinie der Europäischen Union (EU) als richtigen Schritt. Sie lege bei bestimmten Gütergruppen wie Fernsehern oder Heizgeräten bereits Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung fest. "Dieses Prinzip muss die Bundesregierung über die Vorgaben der EU hinaus ausweiten", forderte Resch. "Dadurch können Verbraucher vor Wegwerf-Produkten geschützt werden, die eigentlich die teuersten überhaupt sind." Mindeststandards ließen sich für einzelne Artikelgruppen definieren, betonte er. "Selbst einen Gemüseschäler aus dem Ein-Euro-Laden kann man wunderbar normen: wie lange die Klinge mindestens nutzbar oder wie stabil das Gehäuse sein muss". Dann werde der Artikel im Einkauf etwas teurer, aber der Verbraucher könne ihn wesentlich häufiger verwenden.

Seiner Ansicht nach reichen freiwillige Selbstverpflichtungen nicht aus, um dieses Ziel zu erreichen, betonte Resch. "Die Wirtschaft wird dies alleine nicht umsetzen", so der Chef der Umwelthilfe. "Schließlich verdient sie daran, wenn Dinge häufiger neu gekauft werden müssen." Deshalb sei der Gesetzgeber in der Pflicht.

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