Neue OZ: Neue OZ - Interview Medien mit "Fettes Brot", Rapper
Osnabrück (ots)
Fettes Brot: Party mit Möbelduschen und Platzwunden
Hamburger Rapper würden gern Jay-Z, Cameron Diaz und Kate Winslet zu ihrer Fete einladen
Osnabrück. Die Hamburger Rapper "Fettes Brot", deren aktuelles Album "3 is ne Party" heißt, kennen sich nach eigener Aussage mit Feiern aus. Doch in Russland kamen auch die Feten-Profis an ihre Grenzen: "Eine der heftigsten Partys haben wir definitiv mit den Russen erlebt. Schrecklich schön, mit Möbelduschen und Platzwunden", sagten König Boris, Björn Beton und Doktor Renz der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag). "Bier und Wodka ist hart. Das mussten wir in Russland schmerzhaft erfahren. Die Kombi heißt dort Jorsch, das war am Ende so, als hätte man LSD genommen." Gerne würden die Rapper mal ihren US-Kollegen Jay-Z auf eine Party einladen. "Jay-Z wäre ein Kandidat. Aber wenn Beyoncé mitkäme, müsste sich das Kindermädchen um Blue Ivy kümmern. Wahrscheinlich sitzen dann beide den ganzen Abend artig in der Ledercouch und schlürfen ihren Champagner. Und wenn sie fertig mit dem Essen sind, bringen sie ihren Teller höflich in die Küche." Cameron Diaz sei dagegen eine "echte Partykanone, mit der man gut abfeiern kann", glaubt das Trio. "Mit Kate Winslet wahrscheinlich auch: Die dreht selber Zigaretten und flucht wie ein Pferdekutscher." In der Rap-Szene hätten Fettes Brot im Laufe der Jahre durchaus Anfeindungen erlebt: "Wir sind schon mit ziemlich ekligen Vorwürfen konfrontiert worden. Es gab und gibt tatsächlich so was wie Revierkämpfe. Wenn so etwas Starkes wie eine neue Musikkultur alle in den Bann zieht und in die Lebensrealität von so vielen jungen Menschen tritt, dann geht es natürlich um Gestaltungshoheit, also wer sagt, wo es lang geht, was ist noch für die Szene cool, was ist schon drüber hinaus. Wir waren schnell drüber hinaus, weil wir mit "Nordisch by Nature" einen Riesenhit hatten und mit "Jein" gleich den nächsten hinterher geschickt haben. Das war gleich im Jahr drei/vier unseres Bestehens und für viele schwer zu verdauen. Für die waren wir dann ein rotes Tuch, zu poppig, zu albern." Recht schnell hätten die Rapper am Anfang ihrer Karriere von ihrer Musik leben können, wie sie sagten: "Unsere Ansprüche waren ja anfangs nicht so groß. Wir haben noch Zivildienst gemacht oder in Bars gejobbt und kamen damit auf rund 1000 Mark monatlich. Die Band brachte jedem noch mal 500 Mark. Das hat dicke gereicht zum Leben." Den ersten Zugang zur Musik habe er mit "Folk und Liedermacherkram auf Deutsch" erlebt, sagte Björn Beton alias Björn Warns. "Meine Eltern haben mich auch auf entsprechende Konzerte mitgenommen. Später habe ich Rap entdeckt, das war die erste Musik, mit der man die Eltern so richtig ärgern konnte. Liefen bei uns Wader und Degenhardt, fuhr ich Run DMC und die Beastie Boys auf." Als ihr größtes Hobby bezeichnen die drei Hamburger den Fußball. "Wir gehen gerne ins Stadion von St. Pauli. Wie viele Leute in unserem Alter teilen wir aber auch die Leidenschaft für Fernsehserien. Wenn es nur noch Auswander-Dokus im TV gibt, muss man eben selber für gute Abendunterhaltung sorgen." Im Moment sei "Sherlock" bei ihnen schwer angesagt.
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