Neue OZ: Gespräch mit Paula Honkanen-Schoberth, Bundesgeschäftsführerin des Deutschen Kinderschutzbundes
Osnabrück (ots)
Kinderschutzbund: Massenhafte Verbreitung von Posing-Fotos ein Alarmsignal
"Es besteht dringender Handlungsbedarf" - Kritik an Edathy: Verhalten moralisch fragwürdig
Osnabrück.- Der Deutsche Kinderschutzbund drängt darauf, die Gesetze zum Schutz vor Kinderpornografie zu überprüfen. Bundesgeschäftsführerin Paula Honkanen-Schoberth sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag): "Es besteht dringender Handlungsbedarf. Die massenhafte Verbreitung und kommerzielle Verwertung sogenannter Posing-Fotos sind ein Alarmsignal. Denn man muss immer bedenken, dass dahinter Gewalt und Missbrauch von Kindern stehen können." Außerdem könnten sich Kinder meist nicht wehren und würden traumatisiert. Oft litten sie ein Leben lang unter Nacktfotos, wenn diese durchs Internet geisterten.
Das Verhalten des ehemaligen SPD-Bundestagsabgeordneten Sebastian Edathy nannte Honkanen-Schoberth vor diesem Hintergrund moralisch fragwürdig, auch wenn ihm strafrechtlich womöglich nichts vorzuwerfen sei. Die Geschäftsführerin mahnte zugleich, man müsse bei diesem Thema sehr genau hinsehen. Möglicherweise sei es sinnvoll, die Gesetze noch einmal zu verschärfen. Es dürfe aber nicht dazu kommen, dass harmlose Fotos in Familien-Fotoalben gleich als Hinweis auf Kinderpornografie gewertet würden.
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